Geschichte

Chronik von Hermann Gräf

Dieses Bild entstand im Jahre 1965

Josef Gräf, Manfred Kuhn, Hermann Gräf, Walter Appel, Richard Gräf, Alois Gräf, Edwin Kreb und Josef Friedrich, mit der handbetriebenen Feuerlöschpumpe von 1889.

Die folgenden Daten wurden ermittelt und festgehalten von Chronist und Ehrenkommandant Hermann Gräf


1873:
Am 15. Mai wird die Freiwillige Feuerwehr Ottendorf unter dem allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern in die Grundliste des bayrischen Landes-Feuerwehr-Verbandes als gegründete Freiwillige Feuerwehr eingetragen.

Die Anfänge der Feuerwehr Ottendorf sind allerdings schon im Jahre 1689 protokolliert. Aus diesem Jahre wird schon von einer Neueinteilung der Feuerläufer berichtet. Es waren dies Ebert Gözellmann, Jürg Krieger, Plazer Grünewald, Jürg Endres, Veit Kasti und Hans Kaspar Rumpel.

Die Aufgabe der Feuerläufer bestand darin, dass diese Personen bei Feuer oder auch bei anderen örtlichen Gefahren in benachbarte Ortschaften laufen mußten, um von dort Hilfe zur Bekämpfung der jeweiligen Gefahr zu holen. 1694 wird angeordnet, dass ein jeder Verehelichte einen Feuereimer im Hause haben muss. Früher hieß es: Keine Hochzeit ohne Feuereimer. In der Dorfordnung wurde festgehalten: Wer keinen Feuereimer besitzt, wird mit 5 Gulden Strafe belegt. Das gleiche gilt für einen Fremden, welcher nach Ottendorf einziehet. Im Laufe der Jahre treten weitere Gemeindeverordnungen zwecks Verhinderung einer Feuersbrunst in Kraft.

Spruch aus alter Zeit: "In jeder alten Stadt, wo jeder Bürger einen hat und in der Not, wo Gott vor sei, da hat der Bürgermeister zwei" (Feuereimer).

1725 wird als Corporal für die Feuerläufer Baltzer Volkmann erwählt. Das Kommando für die Dorfmannschaft haben Caspar Lutz und Hans Bohnengel. Eine vollständige Auflistung der Corporäle, Adjutanten und Chargen (Dienstgrad) und Eintritte bei der Feuerwehr Ottendorf sind eingetragen.

1777 wird der Dorfweiher, genannt die Weth, als Löschteich erstellt.

1832 wird mit den Gemeinden Obertheres, Untertheres, Wagenhausen, Ottendorf, Gädheim, Greßhausen, Buch und mit dem königlichen Kammerherrn Gron Dittfurth über die Anschaffung einer gemeinschaftlichen Feuerspritze verhandelt. Der Vertreter der Gemeinde Wülflingen war zu dieser Verhandlung nicht erschienen.

1835 könnte das Jahr gewesen sein, in welchem, möglicherweise zusammen mit Greßhausen eine Feuerlöschmaschine von dem Kupferschmied Heinrich Rößler in Haßfurt für 370 Gulden erworben wurde. Diese Feuerlöschmaschine stand vermutlich abwechselnd in Ottendorf oder Greßhausen. In einer Aufzeichnung vom 11.09.1837 im Circularienbuch ist zu lesen: Für die Feuerwehr in Ottendorf ist vorhanden: Eine große Feuerspritze, 19 Eimer, 2 Leitern, 2 Hacken. Wasserfässer hat jeder Ortsnachbar.

1859: Am 5. August ereignete sich eine große Feuersbrunst. Es brannten acht Wohnhäuser und elf Scheunen nieder. Der Brand wurde durch Zigarren rauchender Kinder verursacht. Andreas Leonhard aus Uchenhofen wird mit 30 Kreuzer Strafe belegt, weil er bei dem Brande in Ottendorf seinem Dienst nicht nachgekommen war. (Siehe weitere Aufzeichnungen im Buch ("Ottendorf eine Ortsgeschichte").

1898: Von der Firma Justus Christian Braun, Feuerlöschgeräte-Fabrik in Nürnberg, wird eine doppelseitige "Handbetriebs-Feuerlöschpumpe" von der Gemeinde Ottendorf erworben.

1898: Die Freiwillige Feuerwehr Ottendorf begeht ihr 25-jähriges Stiftungsfest. In der Sitzung des Gemeinderats Ottendorf am 13.10.1898 wird das Stiftungsfest genehmigt. Die Musik für das Fest kostete 15,00 Mark. Die Mannschaft erhält für Bier 50 Pfennig pro Mann. Zwölf Feuerwehrkittel mit Messingknöpfen und zwölf Feuerwehrmützen werden für 102,00 Mark angeschaft.

1924: In diesem Jahr bricht während den Drescharbeitne im Anwesen Nr. 18 (Am Berg Nr. 2) im Scheunenbereich ein Feuer aus. Die Scheune wird zum größen Teil zerstört.

1924: Die Freiwillige Feuerwehr Ottendorf begeht am Kirchweihsonntag ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst. Der Feuerwehrball findet in der Wirtschaft "Zur Linde" statt. Die Feuerwehrmänner erhalten von der Gemeinde eine Freimarke im Wert von einer Mark. Die Wertmarken sind aus geprägtem Metall und tragen auf der einen Seite das Wappen der Feuerwehr (Helm und Axt), auf der anderen Seite den Schriftzug "Freiwillige Feuerwehr Ottendorf".

1958: wird eine Tragekraftspritze TS 8/8 von der Gemeine für die FFW Ottendorf erworben. Das Gerät wird auf einem zweirädtigem Handkarren mittels Steckbolzen befestigt. Am 17.12.58 wurde das neue Gerät nach der kirchlichen Segnung der FFW Ottendorf übergeben.

1963: Am 21. Juli legen zwei Gruppen der FFW Ottendorf als Erste im Landkreis Haßfurt die Leistungsprüfung nach der neuen Löschordnung in Bronze mit Erfolg ab.

1966: Am Samstag 24.09. wird der neue Schlauchwagen, welchen Gottfried Pfund aus Ottendorf gefertigt hatte, nach der kirchlichen Segnung an die FFW Ottendorf übergeben.

1971: Am 21. August wird mit dem Neubau des Feuerwehrhauses in Ottendorf am unteren Hutrasen und Feldsteinlagerplatz nördlich des Dorfes begonnen. Das Feuerwehrhaus wird in Eigenleistung der Feuerwehrmänner und weitern Helfern des Ortes errichtet.

1973: Die Freiwillige Feuerwehr Ottendorf begeht ihr 100-jähriges Stiftungsfest. Vom 06.07. bis 09.07. feiert die Freiwillige Feuerwehr Ottendorf diesen Geburtstag. Dieser ist verbunden mit der Schlüsselübergabe für das neue Feuerwehrhaus und dem ersten Kreisfeuerwehrtag nach der Kreisgebietsreform im Festzelt auf dem Sportplatz in Ottendorf. Insgesamt 51 Wehren waren zu diesem Fest gekommen.

1974: Sonntag 18.08. gegen 0:30 Uhr Blitzschlag im Anwesen von Lucia und Anton Hartmann, Ottendorf Nr. 7/8 (Ottendorf Nr. 6). Die große Scheune brennt ab. Nebengebäude und nachbarliche Scheune können von der FFW Ottendorf und den auswärtigen Wehren vor dem Feuer gerettet werden. Die FFW Ottendorf hat seit ihrem Bestehen bei vielen Bränden und anderen Notfällen tatkräftige Hilfe geleistet.

1975: Der Feuerwehrverein Ottendorf erwirbt für 3100,00 Mark einen gebrauchten Lieferwagen, welcher als Tragkraftspritzenfahrzeug von freiwilligen Helfern umgebaut wird. Die Materialkosten von ca. 6000,00 Mark wurden von der Gemeinde übernommen.

1977: Nachdem der in diesem Jahr errichtete Dorfweiher nicht mehr den gewünschten Anforderungen eines neuzeitlichen Feuerschutzes entsprach, - der Weiher war an vielen Stellen wasserdurchlässig geworden - wurde in dem ehemaligen Dorfweiher eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 156 000 Litern Wasserinhalt erstellt. Kostenaufwand: 51.337,00 Mark. Der staatliche Zuschuß belief sich auf 14.500,00 Mark.


Fahnenweihe 1989

1989:
Fahnenweihe des Vereins Freiwillige Feuerwehr Ottendorf. Vom Samstag, 02.09. bis 04.09. wird dieses Fest am Lindenplatz im Festzelt abgehalten. Die Fahne wurde bei der Niederbayerischen Fahnenstickerei, Bahnhofstraße 3, 84069 Schierling, in Auftrag gegeben. Die Fahne wurde von Herrn Pfarrer Rainer Kunkel in der St. Jodokus Kirche in Ottendorf gesegnet. Viele Bürger gaben Geldspenden, um den Kauf dieser Fahne für den ältesten Verein Ottendorfs zu ermöglichen.

Die Neue Fahne bei der Einweihung 1989

Diethard Eck, Werner Pult, Herbert Kreb, Volker Herold, Rainer Gräf


Übergabe des Erinnerungsbandes an die FW Horhausen

Hermann Gräf, Willi Dietz, Manfred Vollert, Tobias Schwarz


2000: Gründung der Jugendfeuerwehr

2016: Gründung einer Kinderfeuerwehr für Kids im Alter von 6 bis 12 Jahren

2018: Zusammenschluss der FFW Ottendorf und der FFW Gädheim zur Freiwilligen Feuerwehr Gädheim-Ottendorf. Die beiden Feuerwehrvereine bleiben erhalten und unterstützen die neue Feuerwehr in den jeweiligen Ortsteilen.